|
Umbrien
ist eine bäuerliche Gegend und hat eine sehr schmackhafte, unverdorbene
Küche, die fast ausschliesslich die lokalen Produkte verwendet.
Vor
allem Weizen, Dinkel und Hülsenfrüchte, wie Linsen und Kicherbsen
sind die Grundlage vieler Rezepte. Sie stammen aus der etruskischen und römischen
Zeit und prägen seitdem die Landwirtschaft und die Essgewohnheiten.
Das
Olivenöl ist von hoher Qualität.
Die umbrischen Böden sind kalkig, was Oliven schätzen, die Ernte
wird traditionell per Hand gemacht und sofort in die Mühlen gebracht,
wodurch der Obstsäuregehalt auf dem Minimum (unter 0,5 % )garantiert
ist.
Die
Schweine liefern magere, trockene Schinken, Salcicce (würzige Grillwürstchen)
und die berühmte porchetta. (Schwein
gefüllt
mit Leber, Herz und Lunge, mit Pfeffer, Knoblauch, Salz und wilden Fenchelsamen
gewürzt und am Spiess im Holzofen
gebraten.)
Die
weissen Rinder aus der Val di Chaina Rasse geben das Fleisch für
die Bistecca Fiorentina.
Der
Trasimener See bietet Karpfen, Forellen, Hechte, Meeräschen und Barsche.
Die
Wälder liefern schwarze und weisse Trüffel,
Porcini ( Steinpilze) und Wildschweine.
Die
Schafe fressen wilden Majoran und bringen mild gewürzte Milch für
den Pecorino Käse. Bei
den Sagras, den traditionellen Sommerfesten, die meist mittelalterlichen
Ursprungs sind, findet in allen Orten Umbriens, häufig sogar in jedem
Stadtviertel, ein Wetteifern um das traditionelle Gastmahl statt.
Nur
das salzlose Brot ist nicht nach deutschem Geschmack. In Umbrien und der
Toskana wird es seit Ende des Salzkrieges (1540) gegessen. Papst Paul
III führte damals die Salzsteuer ein und aus Trotz begann man Brot
ohne Salz zu backen. Auch wenn inzwischen viele Jahrhunderte vergangen
sind - Tradition ist Tradition - und das ist Italien auf Schritt und Tritt.
Die
Weine Umbriens sind mittlerweile Geheimtipps.
Weinbau gab es in Umbrien schon zur Zeit der Etrusker und Umbrer. In Orvietos
Unterstadt kann man 3.000 Jahre alte, in die Vulkanfelsen getriebene Keller
bestaunen.
Nach dem zweiten Weltkrieg begann in Umbien eine neue Ära der Weinproduktion.
Die Region hat heute ca. 16.000 Hektar Rebfläche.
Angebaut werden vor allem die roten Rebsorten Sagrantino, Sangiovese,
Ciliegiolo, Canaiolo und Montepulciano. Die weißen heissen Grechetto,
Trebbiano und Verdello. Der berühmte, schon seit Jahrhunderten produzierte,
Orvieto Classico macht zwei Drittel der DOC-Produktion aus.
Die DOC (de origine controlato - aus kontolliertem Anbau) Gebiete sind:
Assisi, Colli Altotiberini, Colli Amerini, Colli del Trasimeno, Colli
Martani, Colli Perugini, Lago di Corbara, Montefalco, Orvieto, Torgiano.
Der Sagrantino
di Montefalco und der Torgiano Rosso Riserva haben das Prädikat DOCG
- (kontrolliert und garantiert).
Rezepte:
Torta
di Pasqua
Zutaten : 1 kg Mehl, 100 gr altes Weisbrot , 200 gr Parmesankäse, 100
gr Schafskäse, 6 ganze Eier, 2 Eigelb, 100 gr Schmalz, 50 gr Olivenöl,
100 gr Butter, Salz nach Geschmack, eine Prise Pfeffer, 20 gr Hefe.
Geben
Sie das Mehl in ein großes hohes Gefäß, formen Sie eine Grube
und weichen Sie das alte Brot in einer Tasse lauwarmen Wassers zu einer cremigen
Masse auf, welche in die ausgeformte Vertiefung des Mehls geschüttet
wird.
Vermengen Sie gut und kneten Sie solange bis ein weicher glatter Teig entsteht,
der sich von den Händen ablöst. Danach streuen Sie etwas Mehl darauf,
decken den Teig mit einem Tuch ab und lassen ihn an einem warmen, zugfreien
Ort gehen.
In der Zwischenzeit vermengen Sie alle anderen Zutaten, ausgenommen des Schafskäses,
der zwei Eigelb und der Hefe, in einem anderen Gefäß und rühren
die Masse im Wasserbad glatt.
Wenn der Teig seine doppelte Höhe erreicht hat, vermengen Sie diesen
mit der, im Wasserbad erwärmten Masse und fügen Sie die zerkleinerte
Hefe und den, in fingergroße Stücke, zerkleinerten Schafskäse
dazu.
Kneten Sie den Teig für circa eine viertel Stunde und füllen diesen
in eine oder mehrere eingefettete Formen, wobei Sie darauf achten sollten,
daß die Gefäße keinesfalls über die Hälfte hinaus
angefüllt werden.
Lassen Sie die Form/en an einem zugfreien, warmen Ort für drei bis vier
Stunden stehen, bis der Teig den obersten Rand der Form/en erreicht hat. Dann
bestreichen Sie ihn mit der Eigelbmasse, welche Sie vorher mit der Gabel zerschlagen
haben und geben die Masse in das vorgeheizte Backrohr. Der Kuchen wird bei
mittlerer Hitze circa eine Stunde gut durchgebacken.
Brotsuppe
Zutaten
für 4 Personen
250 Gramm getrocknete Bohnen
150 Gramm reife Tomaten
250 Gramm Kartoffeln, gewürfelt
1 Stange Sellerie, fein gehackt
1 Zwiebel, fein gehackt
150 Gramm geriebenen Pecorino
Olivenöl
150 Gramm altes Weissbrot
Die
Bohnen 8 Stunden in kaltem Wasser einweichen, Wasser abgiessen, Bohnen in
frischem Wasser weichkochen.
Zwiebeln und Sellerie goldbraun dünsten, die geschälten Tomaten
dazugeben, salzen, die Kartoffeln dazugeben. Bei schwacher Hitze köcheln
lassen, falls nötig etwas warmes Wasser aufgiessen, bis die Kartoffeln
weich sind.
Die Bohnen dazugeben und mitkochen lassen.
Das Brot in dünne Scheiben schneiden, die Suppenteller damit auslegen,
zwischen der einzelnen Brotschichten geriebenen Pecorino einstreuen.
Die Suppe über das Brot giessen. Zwei bis drei Minuten einweichen lassen
und servieren.
Trüffel:
Trüffel
ißt man roh, sie entwickeln ihr Aroma auf warmen Gerichten, am besten
in Verbindung mit Ei oder Käse.
Trüffel
auf Weissbrot:
Butter
und Olivenöl mit einem Sardellenfilet in der Pfanne erhitzen. Weißbrotscheiben
darin anrösten, noch warm mit gehobelten Trüffelscheiben servieren.
Tagliatelle
mit Trüffel
Für
2 Personen:
250
g breite Bandnudeln
Salz, ½ EL Öl
40-50 g Parmesan im Stück
¼ l Schlagsahne
1 Eigelb
½ schwarzen Trüffel (12-15 g)
Nudeln in Salzwasser mit Öl bißfest garen und abtropfen lassen.
Während die Nudeln garen, Käse grob hobeln. Sahne im Topf auf die
Hälfte einkochen lassen. Eigelb mit 3 EL heißer Sahne verquirlen.
Die restliche Sahne rühren, bis eine leicht cremige Sauce entstanden
ist. Nudeln mit Parmesan und Sauce auf die Teller geben und den gehobelten
Trüffel unterheben. Sofort servieren.
Kartoffel- Kürbis Gnocchi mit Salbei
Zutaten für 4 Personen:
600 g mehligkochende Kartoffeln
250 g Kürbisfleisch
2 Eigelb
200 - 250 g Mehl
Salz
frisch geriebene Muskatnuss
3 EL frisch geriebener Pecorino
12 Salbeiblätter
4 EL Butter
Die Kartoffeln schälen und würfeln. Das Kürbisfleisch ebenfalls
in Würfel schneiden. In siedendem Salzwasser etwa 20 - 25 Minunten weich
kochen. Abgießen und sofort durch eine Kartoffelpresse in eine große
Schüssel pressen. Abkühlen lassen.
Den
Pecorino mit den Eigelb und etwas Muskat und Salz verrühren und zur Kartoffelmasse
geben. Mit so viel Mehl verkneten, dass ein glatter Teig entsteht. Diesen
in Portionen teilen und zu fingerdicken Rollen formen. Die Rollen in etwa
3 cm lange Stücke schneiden und mit einer Gabel etwas einkerben. Die
Gnocchi nebeneinander auf ein Holzbrett legen und 15 Minuten ruhen lassen.
Die
Gnocchi in reichlich siedendem Salzwasser so lange ziehen lassen, bis sie
oben schwimmen (3 - 5 Minuten). Inzwischen in einer Pfanne die Butter erhitzen
und die Salbeiblätter darin braten. Wenn die Gnocchi gar sind, aus dem
Wasser heben, abtropfen lassen und auf Tellern anrichten. Die Salbeibutter
darüber verteilen und servieren.
Kichererbsen
und Dinkel (Ceci e farro)
Für 4 Personen:
250g Kichererbsen
100 g Dinkel
1/2 Zwiebel
eine Karotte
1 Stangensellerie
Knoblauch nach Geschmack
Olivenöl
Pfeffer
Salz
Die Kichererbsen über Nacht einweichen, den Dinkel ca. 3 Stunden vorher.
Die Kicherbsen aufsetzen und ca. 1 Stunde alleine kochen.
In der Ziwischenzeit das Gemüse kleinschneiden und in Olivenöl anbraten,
zu den Kicherbsen geben, mit Salz und Pfeffer abschmecken, den Dinkel dazu
geben und und noch ca. 40 Minuten alles auf kleiner Flamme köcheln.
Minestra
mit Kichererbsen:
Für
4 Personen:
500 g trockene Kichererbsen
50 g Speck
eine Zwiebel
4 Rosmarinzweige
Knoblauch nach Gusto
Olivenöl
Salz und Pfeffer
Die
Kichererbsen über Nacht einweichen, mit dem Rosmarin weich kochen. Das
Kochwasser in einen frischen Topf abgiessen.Die Hälfte der Kicherbsen
püriieren und dazugeben, die andere Hälfte ganz beifügen.
In einer Pfanne das Gemüse mit Olivenöl andünsten, ebenfalls
dazugeben, ca. 30 Minuten auf kleiner Flamme weiterkochen.
Ribollita
Für
6 Personen
500
g weiße Bohnen
Knoblauch nach Gusto
6 Salbeiblätter
2 Selleriestangen
1Möhre
1 Zwiebel
½ Tasse Olivenöl
1 Bund Petersilie
1 kg Wirsing
1 Tasse Tomatenpüree
Salz
500 g Weisbrot in Scheiben
Die
Bohnen über Nacht einweichen, mit Knoblauch und Salbei in Salzwasser
weich kochen, passieren, dabei mit so viel Kochwasser verrühren, bis
ein dünnes Püree entstanden ist. In einem Suppentopf in feine Scheibchen
geschnittenen Stangensellerie, Möhre und gehackte Zwiebel im heißen
Öl andünsten. Das Bohnenpüree zufügen, den in Streifen
geschnittenen Kohl und das Tomatenpüree. Auf kleinem Feuer etwa eine
Stunde köcheln, bis der Kohl weich ist.
Die Brotscheiben im Backofen oder im Toaster rösten. Abwechselnd mit
der Suppe in eine große Suppenterrine schichten.
Eine halbe Stunde stehen lassen, bis das Brot absolut durchgeweicht, sogar
fast aufgelöst ist.
|